NL#236 – Europa (1) – … das passierte bisher …

Gestern

Im Mai vor 74 Jahren ist der zweite Weltkrieg zu Ende gegangen. Ein paar Tage früher, am 19. April 1945, wurde Jesteburg von den Engländern besetzt – Krieg kann etwas sehr Nahes sein.

Über Drumbergen stiegen Rauchwolken hoch. Das Gerücht verbreitete sich, die Engländer wären schon in Schierhorn. Von dort fuhren sie einerseits in Richtung Weihe und weiter auf der Lüllauer Straße nach Jesteburg, andererseits auf dem Schierhorner Weg nach Jesteburg und drittens später am Tag von Hanstedt und Asendorf her auf der Landstraße nach Jesteburg.Gegen 9.30 Uhr erreichten sie die Ortsränder.“ – alles nachzulesen in der für geschichtsbewusste JesteburgerInnen sehr interessanten Dokumentation unseres ehemaligen Archivars Hans-Heinrich Wolfes.

Nur 5 Jahre später, fast genau vor 69 Jahren, am 9. Mai 1950 – und deswegen feiern wir am 9. Mai auch immer den ‚Europatag‘, der in einigen Ländern auch ein Feiertag ist – schlägt Frankreichs seinerzeitiger Außenminister Robert Schuman vor, eine länderübergreifende Produktionsgemeinschaft für Kohle und Stahl zu schaffen. Das war der starke Impuls für die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl („Montanunion“) – und letztendlich wurde daraus die heutige Europäischen Union / EU. Die Motivation war also im Kern eine wirtschaftliche. Über gemeinsames Wirtschaften Frieden bewahren. Die Besonderheit: die Montanunion gab gab allen Mitgliedstaaten Zugang zu Kohle und Stahl, ohne Zoll zahlen zu müssen. Und die regelnde Behörde war die erste supranationale Organisation überhaupt. Gründerstaaten waren neben der BRD: Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande.

Aus der Montanunion hat sich dann die EU entwickelt, weitere Länder sind dazu gekommen und 1979 haben wir dann das erste Mal ein Europäisches Parlament gewählt.

Heute

Die EU – – – Wikipedia sagt dazu sachlich & trocken: „Die Europäische Union (EU) ist ein Verbund von derzeit 28 Mitgliedstaaten. Außerhalb des geographischen Europas umfasst die EU Zypern und einige Überseegebiete. Sie hat insgesamt mehr als eine halbe Milliarde Einwohner. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt ist der EU-Binnenmarkt der größte gemeinsame Wirtschaftsraum der Erde“.

Ging es also zunächst im Kern um die Sicherung des Friedens und die Steigerung des Wohlstands ist aktuell eine Emotionalisierung des Themas wichtig und notwendig. Europa ist ja bei weitem noch nicht fertig. Wir schauen auf erste großartige Ergebnisse (Frieden, Wohlstand, Reisefreiheit, Währungsunion, Roaming-Regeln, …) und diskutieren – zu Recht – noch viele offene Punkte: Europa bleibt Vision. Und wie wir den Weg zur Annäherung an diese Vision gehen – das ist eine Aufgabe für uns alle!

Was heute wichtig ist: weiter mit Leidenschaft am Projekt ‚Europa‘ bauen, konstruktive Mehrheiten schaffen und mit europakritischen Kräften im Dialog bleiben. Und Europa besser machen!

Und den europafeindlichen Kräften etwas entgegensetzen.

Wählen gehen! – Ich werbe um Ihre Stimme für unser Angebot: Liste 2 mit Katarina Barley, Udo Bullmann und Bernd Lange.

Vielen Dank!

Ihr Udo Heitmann



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